Münster. Nachdem der bekannte Fernsehmoderator, Fußballkommentator, TV-Journalist, Autor und Musiker Reinhold Beckmann 2021 auf der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag über das Schicksal seiner Mutter gesungen hatte, kommt er nun auch mit seiner Lesung zu dem Thema nach Westfalen-Lippe. Neben dem Kooperationspartner, der VHS Löhne, der die Lesung bereits am Donnerstag, 15. Februar 2024 um 19.30 Uhr in der Werretalhalle anbietet, wird Reinhold Beckmann ebenfalls am Sonntag, 28. April 2024 um 19.00 Uhr im Münsteraner Pumpenhaus zu Gast sein. Die Veranstaltung in Münster findet in Kooperation mit dem Geschichtsort Villa ten Hompel, dem Theater im Pumpenhaus sowie dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen Lippe statt.

Das Leben von Reinhold Beckmanns Mutter Aenne war von Verlusten gezeichnet. Bereits mit fünf Jahren war sie Vollwaise. Vier Brüder hatte sie - alle vier sind im Krieg gefallen. Und doch war es ein gelungenes Leben. Anders als viele ihrer Generation hat sie über ihre Trauer und Ängste nie geschwiegen. Aennes Brüder und Eltern blieben immer gegenwärtig, in Gesprächen, Fotos, Gedenktagen und Erinnerungen.

In diesem Buch erzählt Reinhold Beckmann die Geschichte seiner Mutter und von Franz, Hans, Alfons und Willi, zwischen hartem Alltag auf dem Dorf, katholischer Tradition und beginnender Diktatur. Im Krieg werden alle Brüder eingezogen. Ihre Briefe hat Beckmann von seiner Mutter bekommen. Keiner von ihnen wird das Ende des Krieges erleben. Als letzter wird der erst 17-jährige Willi von den Feldjägern aus dem Kohlenkeller gezogen, in dem er sich verstecken wollte, in eine Uniform gesteckt und an die Front geschickt. Er stirbt wenige Tage vor Kriegsende.

Ihr Leben lang hat das Schicksal ihrer Brüder Aenne nicht losgelassen - und es hat auch das Leben von Reinhold Beckmann geprägt: Gegen Krieg und Gewalt Haltung zu zeigen, war beiden selbstverständlich. Reinhold Beckmann liest aus diesem tief berührenden Buch (siehe Foto), gerade in einer Zeit, da der Krieg wieder nach Europa zurückgekehrt ist.

Foto: Steven Haberland