Meldungen aus dem Bezirksverband Münster
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Eine Partnerschaft für Bildung und Frieden

Neue Bildungspartnerschaft in Dülmen geschlossen

In der Hermann-Leeser-Schule wurde in dieser Woche die Bildungspartnerschaft unterzeichnet. Stadt Dülmen (André Siemes)

Dülmen. Am 1. Juni 2023 haben die Hermann-Leeser-Schule Dülmen und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Landesverband NRW, eine Bildungspartnerschaft geschlossen: Neben Schulleiter Robert Schneider und Astrid Wolters (Volksbund) unterzeichneten auch Dorothee Feller (NRW-Ministerin für Schule und Bildung), der Landtagsabgeordnete André Stinka und Bürgermeister Carsten Hövekamp die Urkunde. Schule und Volksbund entwickeln derzeit gemeinsam ein friedenspädagogisches Lernangebot für die Jahrgangsstufen 9 und 10. Es umfasst die beiden Weltkriege ebenso wie den Kalten Krieg und führt zu besonderen Erinnerungsorten - wie beispielsweise dem Sondermunitionsdepot Visbeck.

Neben der Erschließung der Geschichtsorte ist auch die digitale Präsentation mit der App "Biparcours" eines der Ziele. Ein weiterer wichtiger Projektbestandteil ist die künstlerische Umsetzung der Spurensicherung. Nicht nur um die reine Wissensvermittlung geht es, sondern auch um den Dialog: Wie greifen der Krieg und seine Folgen in Leben und Alltag einzelner Menschen ein? Wie können sich Jugendliche zur Geschichte und Gegenwart militärischer Gewalt positionieren? An dem Projekt sind viele weitere Partner beteiligt, wie beispielsweise die Volkshochschule (VHS) Dülmen oder das Stadtarchiv.

Stimmen zur Urkunden-Unterzeichnung:

• Dorothee Feller (NRW-Ministerin für Schule und Bildung): "Geschichtsunterricht und die Förderung von Demokratie-Kompetenz funktionieren immer dann besonders gut, wenn man eine besondere Beziehung zu dem Thema aufbauen kann und emotional angesprochen wird. Deshalb sind außerschulische Lernorte so wichtig. Ich begrüße es, dass das Munitionsdepot Visbeck jetzt genutzt wird, um vor Ort Geschichte zu vermitteln. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler beeindruckt mich sehr."

• André Stinka (NRW-Landtagsabgeordneter): "Dieser außerschulische Lernort [ehem. Sondermunitionsdepot Visbeck] ist deshalb so wichtig, weil vieles aus der damaligen Zeit in Vergessenheit geraten ist. Wenn wir Geschichte darstellen und erklären möchten, benötigen wir Orte, die Geschichte auch darstellen."

• Carsten Hövekamp (Bürgermeister): "Visbeck ist ein besonderer, ein vergessener Ort, der voller Geschichte und Geschichten steckt - und der sich wie kaum ein zweiter eignet, diese gerade auch jungen Menschen begreifbar zu machen. Dass friedenspädagogische Angebote elementar wichtig sind, lehrt uns dabei nicht nur unsere Geschichte, sondern leider auch die weltpolitische Gegenwart."

Fotos und Text: Stadt Dülmen (André Siemes)