Münster-Riga. Seit 1991 wird alljährlich am 13. Dezember am Ort des früheren Lokals Gertrudenhof an der Warendorfer Straße in Münster der Deportation von 390 jüdischen Menschen aus rund 40 Orten des Münsterlandes nach Riga gedacht. Wegen Corona findet in diesem Jahr kein öffentlich-gemeinsames Gedenken statt. Der frühere Münsteraner Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei möchte wenigstens im Netz an die Verschleppung der damaligen Nachbarn erinnern: "mit dem Bericht des damals 22-jährigen Siggi Weinberg, der 1944 in Riga untertauchen konnte, seine Befreiung und dann erneute Inhaftierung erlebte. Von letzterem berichtete er mir bei einem Besuch bei ihm in Brooklyn im April 1991."
Nur wenige der nach Riga verschleppten deutschen Jüdinnen und Juden überlebten die Deportation. Die meisten kamen durch die Folgen der Zwangsarbeit ums Leben oder wurden Opfer von Massenerschießungen. 1991 ließ der Volksbund die Massengräber im Wald von Riga-Bikernieki wieder herrichten und gestaltete eine Gedenkstätte.
Den Bericht von Siggi Weinberg lesen Sie hier.
Bilder: Winfried Nachtwei