Dülmen. Am 4. September 2025 fand in der Aula der Hermann-Leeser-Schule in Dülmen ein besonderer Bildungstag statt: Die Bildungsreferentin des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Nina Kliemke, sprach vor rund 130 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 und 10 über die komplexen Wege zum Frieden nach kriegerischen Konflikten. Begleitend dazu wurde die Wanderausstellung „Wege zum Frieden“ des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. präsentiert. Die Ausstellung kann von Schulen ausgeliehen werden und wird durch Erkundungsbögen und Unterrichtsentwürfe ergänzt.
Ein Vortrag, der bewegt und zum Nachdenken anregt
Unter dem Titel „Frieden ist mehr als Unterschriften und ein Handschlag“ führte Nina Kliemke die Jugendlichen durch die vielschichtigen Prozesse, die nach einem Krieg notwendig sind, um echten und nachhaltigen Frieden zu schaffen. Der interaktive Vortrag lud die Jugendlichen zur aktiven Beteiligung und Reflektion über eigene Erfahrungen sowie ein gemeinsames Nachdenken über aktuelle Konflikte weltweit ein.
Der Vortrag zeigte auf, dass Frieden nicht automatisch mit dem Ende von Kampfhandlungen beginnt. Vielmehr bedarf es gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher und psychologischer Prozesse, um eine Friedensgesellschaft zu etablieren. Anhand historischer Beispiele – von der so genannten deutsch-französischen Erbfeindschaft bis zum gemeinsamen Gedenken in Verdun von Francois Mitterand und Helmut Kohl – wurde deutlich, wie lang und herausfordernd dieser Weg sein kann.
Die Ausstellung „Wege zum Frieden“ – ein starkes Bildungsinstrument
Die begleitende Ausstellung „Wege zum Frieden“ bietet einen strukturierten Überblick über die Phasen und Herausforderungen von Friedensprozessen. Sie behandelt zentrale Themen wie: Kriegsende und Verhandlungen, Wiederaufbau von Gesellschaft und Infrastruktur, Recht und Gerechtigkeit, Gedenken und Versöhnung, Prävention und Engagement.
Mit anschaulichen Fallbeispielen aus dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg, dem Bosnienkrieg und dem Krieg in der Ukraine wird deutlich, dass Friedensprozesse universelle Muster haben – aber auch spezifische Herausforderungen.
Vortrag und Ausstellung – eine gelungene Kombination
Der Vortrag von Nina Kliemke ergänzte nach Ansicht der Schülerinnen und Schüler, sowie der anwesenden Lehrkräfte die Ausstellung auf ideale Weise: Während die Ausstellung die historischen und strukturellen Aspekte von Friedensprozessen vermittelt, brachte der Vortrag die persönliche, gesellschaftliche und emotionale Dimension ins Spiel. Die Kombination ermöglichte den Schülerinnen und Schülern einen ganzheitlichen Zugang zum Thema Frieden – mit Raum für Diskussion, Reflexion und eigene Positionierung.