Münster. Gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bietet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. den Kommunen und Partnerorganisationen in Westfalen-Lippe einige Veranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren an. In Anlehnung an das aktuelle Schwerpunktthema des Volksbundes „Wege zum Frieden“ lautet die Überschrift zu den Angeboten „Vom Kriegsende den Frieden lernen?“.
„Vorträge, Dokumentar- und Amateurfilme, Führungen und Ausstellungen gratis vor Ort - sachkundig und vielfältig unterstützen der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe Vereine, Kommunen, Schulen und andere Bildungsträger:innen beim Gedenken an das Kriegsende. ‘Im Gedenkjahr 2025 möchten wir gemeinsam mit den lokalen Akteuren zur historisch-politischen Bildungsarbeit rund um das Kriegsende beitragen’, sagt Jens Effkemann vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ‘Wenn beispielsweise eine Volkshochschule, eine Kirchengemeinde oder ein Verein eine Gedenkveranstaltung plant, dann können die Kooperationspartner Programmbestandteile liefern: vielleicht einen Vortrag, eine Führung über eine Kriegsgräberstätte vor Ort oder auch einen Film samt Einordnung’, so Effkemann. ‘Ein Film kann ganz besondere Blickwinkel auf historische Ereignisse liefern’, ergänzt Prof. Markus Köster vom LWL-Medienzentrum in Westfalen. ‘Auf Wunsch helfen wir auch bei der Vermittlung sachkundiger Referent:innen.’
'Historische Forschung vor Ort zu präsentieren, ist eine unserer Kernaufgaben’, sagt Dr. Claudia Kemper vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte. ‘80 Jahre nach dem Kriegsende können wir eine Vielzahl an Forschungsperspektiven auf das Ereignis bieten.’ Die Forscher:innen des LWL-Instituts bieten Vorträge an zu Themen wie der sogenannten „Euthanasie“, also der organisierten Ermordung von Menschen mit Behinderungen und dem Kriegsende in Anstalten (Dr. Jens Gründler), zum Wandel in Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskulturen (Christoph Herkströter), zum „langen Kriegsende im Alltag und Gedächtnis“ (Dr. Claudia Kemper), zum „schwierigen Umgang mit Flüchtlingen und Vertriebenen“ (Dr. Julia Paulus), sowie zum Bombenkrieg (Prof. Dr. Malte Thießen) und den Kriegsendphase-Verbrechen (Dr. Marcus Weidner). Alles entsprechend dem Forschungsschwerpunkt des Instituts mit regionalem Schwerpunkt auf Westfalen und Lippe.
Interessierte Kommunen, Vereine und andere Bildungsträger wenden sich für Vorträge gerne an regionalgeschichte@lwl.org. Die vollständige Liste der Vortragsangebote und weitere Forschungsthemen des Instituts finden sich auf der Webseite: https://www.lwl-regionalgeschichte.de.“
Text: Dr. Greta Civis (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte)
Weitere Veranstaltungen des Volksbundes NRW zum 80. Jahrestag des Kriegsendes finden Sie auf unserer Projektseite und/oder im Gedenkportal des Volksbundes.