Meldungen aus dem Bezirksverband Münster
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Beeindruckendes Gedenken in Ahaus

Audio-Projekt der Anne-Frank-Realschule und Riga-Ausstellung

Stadt Ahaus

Ahaus. Als Initiator des Deutschen Riga-Komitees ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auch rund um den Internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, am 27. Januar mit vielen Projekten und Veranstaltungen vor Ort eingebunden. In Westfalen-Lippe erinnern wir am 27. Januar zudem an den zweiten Deportationszug aus der Region, mit dem Menschen jüdischen Glaubens 1942 nach Riga deportiert wurden.

In Ahaus, seit 2015 Mitglied in dem Städtebündnis (www.riga-komitee.eu), hat der Volksbund sich nun an einem besonderen Projekt beteiligt. In Vorbereitung der Wanderausstellung des Riga-Komitees an der Anne-Frank-Realschule beschäftigte sich eine 7. Klasse im Besonderen mit dem Schicksal von Miriam Cohen, die als 12-Jährige von Ahaus nach Riga deportiert wurde. Das Audio-Projekt basierte auf den umfangreichen Recherchen des ehemaligen Lehrers Hermann Löhring. Es wurde begleitet durch die Lehrerin Sabrina Hölscher und die Medienpädagogin der Stadtbibliothek, Silke Keßler. Im Zuge einer Gedenkveranstaltung wurde das Projekt am Donnerstag, 25. Januar 2024; nun vorgestellt. Danach zog das Projekt mit der Wanderausstellung des Volksbundes weiter ins Rathaus der Stadt (siehe folgende Pressemeldungen):

https://www.afr-ahaus.de/2024/02/15/miriam-cohens-erinnerungen-an-riga-ein-audio-projekt-der-klasse-7c/

„17 Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c der Anne-Frank-Realschule nahmen im ersten Halbjahr von September bis Dezember im Rahmen ihres Geschichtsunterrichts an einem außergewöhnlichen Audioprojekt teil. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Sabrina Hölscher vertieften sie ihre Kenntnisse über die geschichtlichen Hintergründe, um ein besonderes Projekt im Zusammenhang mit der Riga-Ausstellung 'Deportationen - Tatorte - Erinnerungskultur' zu gestalten. Diese Ausstellung war vom 08.01.2024 bis zum 26.01.2024 zu Gast an der Anne-Frank-Realschule und behandelte das Thema Deportationen […].

Die Schülerinnen und Schüler wollten der Ausstellung eine persönliche Note verleihen, indem sie an die Menschen aus Ahaus erinnerten, die damals nach Riga deportiert und ermordet wurden. Unter der Anleitung der Medienpädagogin Silke Keßler der Stadtbibliothek Ahaus entschieden sich die Jugendlichen für die Erstellung eines Hörspiels, basierend auf den Erinnerungen der Überlebenden Miriam Cohen, die aus Ahaus stammt.

Das fertige Hörspiel zeugt von einer einfühlsamen Umsetzung der Erinnerungen von Miriam Cohen, von ihrer Zeit im Konzentrationslager Stutthof über den Todesmarsch bis hin zurzeit nach der Befreiung. 'Die Jugendlichen haben während der Produktion nicht nur gelernt, wie man die Stimme einsetzt oder ein Schnittprogramm bedient, sondern auch wie wichtig es ist, sich zu erinnern und Erinnerungen am Leben zu erhalten. Und das haben die Schülerinnen und Schüler freiwillig und mit viel Engagement geschafft', so Silke Keßler. Das Hörspiel ergänzt noch bis zum 16. Februar die Ausstellung, die aus der Anne-Frank-Realschule ins Ahauser Rathaus gewandert ist und dort die Bürgerinnen und Bürgern zu einem Besuch einlädt.“

Foto und Text: Anne-Frank-Realschule Ahaus

https://www.stadt-ahaus.de/de/aktuelles/meldungen/1148638.php

„Im Rahmen des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust fand am 25. Januar eine bewegende Gedenkveranstaltung in der Anne-Frank-Realschule in Ahaus statt. Die Veranstaltung markierte zugleich das Ende der dortigen Präsentation der Wanderausstellung 'Riga: Deportationen - Tatorte - Erinnerungskultur', welche anschließend ihren Weg ins Rathaus fortsetzte. Dank der Kooperation zwischen dem Volksbund, dem Initiator des Deutschen Riga-Komitees und der Stadtverwaltung Ahaus, konnte die Ausstellung in Ahaus an gleich zwei Orten gezeigt werden.

Bürgermeisterin Karola Voß betonte die Wichtigkeit des Gedenktags und hob die Notwendigkeit hervor, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus aufrechtzuerhalten (siehe Foto).

In einem Grußwort unterstrich Jens Effkemann, Regionalgeschäftsführer des Volksbundes, die Bedeutung des Riga-Komitees, dem sich bisher mehr als 70 Mitgliedsstädte angeschlossen haben und das die Geschichte der Deportationen nach Riga zwischen 1941 und 1942 beleuchtet, bei denen mehr als 25.000 deutsche, österreichische und tschechische Jüdinnen und Juden - Frauen, Männer und Kinder - verschleppt wurden. Unter den Deportierten befanden sich auch Ahauser Bürgerinnen und Bürger.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c der Anne-Frank-Realschule stellten im Rahmen der Gedenkveranstaltung ihr Hörspielprojekt über das Leben der aus Ahaus stammenden Überlebenden Miriam Cohen vor, das sie unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin Sabrina Hölscher und der Medienpädagogin der Stadtbibliothek, Silke Keßler, erarbeitet hatten. Entstanden ist ein berührendes Hörspiel, das bei dem Besuch der Ausstellung über QR-Codes angehört werden kann.

In enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis 'Ahauser Geschichte 1933-1945' des aktuellen forums Volkshochschule konnten die Besucherinnen und Besucher der Wanderausstellung auch Einblicke in die Lebensgeschichten deportierter Jüdinnen und Juden aus Ahaus gewinnen.

Die Ausstellung war vom 8. Januar bis zum 25. Januar 2024 exklusiv für Ahauser Schülerinnen und Schüler geöffnet. Das Angebot von Führungen durch Unterstützung von Hermann Löhring wurde rege angenommen. 'Gerade durch die begleitend zur Wanderausstellung aufgezeigten lokalen Bezüge konnten viele Schülerinnen und Schüler in Ahaus erreicht werden', so Uta Rosenbaum von der Stadtverwaltung Ahaus.

Die Stadt Ahaus ist seit 2015 Mitglied im Riga-Komitee des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Ein Städtebündnis, in dem sich die Herkunftsstädte der deportierten Jüdinnen und Juden zusammengeschlossen haben, um die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten. […]“

Foto und Text: Stadt Ahaus